PFAS Chemikalien
PFAS – Der unsichtbare Fluch in Outdoor-Kleidung und Alltagsprodukten
Vorneweg ein kurzes Statement zu diesem Beitrag:
Es geht nicht darum Angst zu verbreiten oder dich zu verunsichern. Ich weiss dass wir heute beinahe täglich Meldungen konsumieren, in denen irgend etwas potentiell giftiges oder Krebserregendes auf uns wartet. Es verunsichert uns und auch mich, und die Menge an solchen Meldungen entmutigt einen beinahe. Gerade in Sozialen Medien werden wir überflutet mit – teils auch widersprüchlichen – Meldungen zum Thema Gesundheit. Jeder ist mittlerweile ein Experte und hat eine Meinung dazu.
Das kann einen ziemlich verwirren, frustrieren und entmutigen. Ich höre oft die Meinung: „Ich geniesse lieber das Leben und ignoriere all diese News, da kommt ja eh keiner mehr draus“. Dazu habe ich zwei Argumente warum wir das nicht ignorieren sollten:
1) Es gibt wissenschaftliche Hinweise dass Stoffe aus der Gruppe der PFAS hochgiftig sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewertet PFOA mittlerweile als krebserregend und PFOS als möglicherweise krebserregend für den Menschen. Auch ein Zusammenhang mit Hoden- und Nierenkrebs wird in der Forschung diskutiert. PFAS stehen außerdem in Verdacht, dass sie die Hormone der Schilddrüse beeinflussen und Parkinson und Alzheimer begünstigen könnten. Alle Studien und Berichte dazu sind hier gut übersichtlich aufgelistet: https://www.quarks.de/umwelt/wie-gefaehrlich-sind-pfas-fuer-dich/
2) Wir können trotz der Menge an Nachrichten und Negativen Emotionen die es auslöst nicht die Augen davor verschliessen. Wir kaufen diese bequemen und billigen Produkte. Die praktischen wasserdichten Kleider. Die TakeAway Papierbecher. Die Zahnseide. Das Backpapier. All dies Produkte machen unser Leben erheblich bequemer. Aber keiner hinterfragt die Bequemlichkeit und den Preis mit der sie kommt. Und darum müssen wir uns mit den Konsequenzen auseinander setzen. Auch wenn das bedeutet dass wir eine gewisse Unsicherheit und Unwissenheit ertragen müssen.
Meine persönliche Strategie ist es, die Menge an Substanzen denen ich mich aussetze zu reduzieren. Am besten mit weniger Konsum. In vielen Fällen gibt es auch perfekte Alternativen oder Ersatzprodukte welche den gleichen Zweck erfüllen und ich kann die Exposition reduzieren ohne jeglichen Verzicht zu üben. Und für manche Dinge gibt es keinen Ersatz und keinen Verzicht für mich, wie eine Teflonpfanne. Und das ist auch ok. Ich bin davon überzeugt, in einigen Jahren werden wir PFAS stärker einschränken oder alle Stoffe verbieten wie Asbest oder z.B. Rauchen in öffentlichen Räumen.
Was sind PFAS?
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind eine Gruppe von Chemikalien, die in unzähligen Produkten des täglichen Lebens vorkommen – von der Outdoor-Kleidung bis zur Zahnseide. Doch die praktischen Eigenschaften dieser Chemikalien haben eine Kehrseite: Sie sind giftig, potenziell krebserregend und reichern sich im Körper an. Verschiedene Fachstellen weisen darauf hin, dass wir diesen Stoffen zu stark ausgesetzt sind, und immer mehr Stimmen fordern ein Verbot der gesamten Gruppe der PFAS.
PFAS sind synthetische Chemikalien, die für ihre wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften bekannt sind. Sie werden in vielen Industriezweigen eingesetzt, unter anderem in der Outdoor-Branche, in Lebensmittelverpackungen, Kosmetika und sogar in medizinischen Produkten. Bekannte Vertreter dieser Gruppe sind:
- PFOA (Perfluoroctansäure): Wird häufig in Antihaftbeschichtungen verwendet, ist aber inzwischen in vielen Ländern verboten.
- BPA (Bisphenol A): Eine Chemikalie, die vor allem in Kunststoffen vorkommt und hormonelle Störungen verursachen kann.
- PTFE (Polytetrafluorethylen): Bekannt als Teflon, sorgt es für die Antihaftwirkung von Pfannen, findet sich aber auch in Outdoor-Kleidung.
Die gesundheitlichen Risiken von PFAS
Das Hauptproblem mit PFAS ist ihre extreme Langlebigkeit. Sie werden auch als „Ewigeits-Chemikalie“ bezeichnet, weil sie kaum abgebaut werden und sich sowohl in der Umwelt als auch in unserem Körper anreichern. Studien haben gezeigt, dass sie mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen in Verbindung stehen, darunter:
- Erhöhtes Krebsrisiko: Insbesondere Nieren- und Leberkrebs wurden mit PFAS in Verbindung gebracht.
- Hormonelle Störungen: PFAS können das Hormonsystem beeinflussen und insbesondere die Fortpflanzung beeinträchtigen.
- Immunsystem-Schwächung: Es gibt Hinweise darauf, dass sie die Immunabwehr schwächen und Impfreaktionen verringern können.
- Erhöhte Cholesterinwerte und Stoffwechselprobleme: PFAS stehen im Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.
Wo verstecken sich PFAS?
Die Chemikalien sind nahezu allgegenwärtig, besonders in Produkten, die wir täglich nutzen:
- Outdoor-Kleidung und Ausrüstung: Viele Regenjacken, Zelte und Schuhe sind mit PFAS behandelt, um wasser- und schmutzabweisend zu sein.
- Zahnseide: Einige Marken nutzen PTFE für eine besonders glatte Oberfläche – mit direktem Kontakt zu Schleimhäuten.
- Smartwatch-Armbänder: Viele synthetische Materialien enthalten PFAS für eine höhere Widerstandsfähigkeit.
- Lebensmittelverpackungen: Besonders fettabweisende Papiere und Verpackungen sind oft mit PFAS beschichtet.
- Antihaft-Pfannen: PTFE, besser bekannt als Teflon, sorgt für die gewünschte Beschichtung.

PFAS-freie Alternativen
Zum Glück gibt es Alternativen, die PFAS überflüssig machen. Unternehmen setzen zunehmend auf natürliche oder chemisch unbedenkliche Beschichtungen für Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung. Wer bewusst konsumiert, kann dazu beitragen, PFAS aus dem Alltag zu verbannen:
- PFAS-freie Outdoor-Kleidung: Setze auf nachhaltige Marken, die umweltfreundliche Imprägnierungen verwenden.
- Natürliche Materialien: Baumwolle, Wolle oder gewachste Stoffe bieten wasserabweisende Eigenschaften ohne schädliche Chemikalien.
- Alternative Pfannen: Keramik- oder Gusseisenpfannen sind eine gesunde Wahl ohne PTFE.
- PFAS-freie Hygieneprodukte: Achte auf natürliche Zahnseide und vermeide Kunststoffe mit BPA.
Fazit: PFAS aus dem Leben streichen
PFAS sind eine unsichtbare Gefahr, die unsere Gesundheit und die Umwelt nachhaltig schädigen kann. Wer bewusst einkauft und auf PFAS-freie Alternativen setzt, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch kommende Generationen. Besonders in der Outdoor-Branche ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und PFAS-freie Produkte als neuen Standard zu etablieren.
Beiträge zu PFAS:
- PFAS Frie Produkte: https://pfascentral.org/pfas-free-products/
- Wie gefährlich sind PFAS für dich? https://www.quarks.de/umwelt/wie-gefaehrlich-sind-pfas-fuer-dich/
- PFAS in Meeresschaum: https://www.greenpeace.de/publikationen/pfas-im-meeresschaum
- Apple Watch & Co.: Die Armbänder sind Giftschleudern: https://www.20min.ch/story/hohe-pfas-werte-apple-watch-co-die-armbaender-sind-giftkeulen-103246511
- PFAS im Grundwasser – Karte Schweiz: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/wasser/fachinformationen/zustand-der-gewaesser/zustand-des-grundwassers/grundwasser-qualitaet/pfas-im-grundwasser.html
- Ewige Chemikalien: Warum wir PFAS nicht mehr loswerden : https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2023/01/ewige-chemikalien-warum-wir-pfas-nicht-mehr-loswerden
- Minesota verbietet fast alle PFAS: https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/erster-us-staat-verbietet-pfas/